In seinem Buch über die 'zuverlässigen Grundlagen der Astrologie' beschreibt Johannes Kepler bereits 1601 sehr ausführlich die Zusammenhänge der Astrologie. Kepler fasste also vor ca. 400 Jahren zusammen, was die Astrologie seit mehr als 3000 Jahren bestimmte, nämlich dass mit Hilfe der Astrologie die Entscheidungsfreiheit, die eigenverantwortliche Entscheidungsfreiheit eines jeden einzelnen Menschen der oberste Grundsatz einer Wissenschaft ist, die seriös erlernt werden kann. Oberster Grundsatz der Astrologie ist also die Nachvollziehbarkeit jeder einzelnen Entscheidung, jedes einzelnen Ratschlags, jeder einzelnen Behauptung. Astrologie ist ebenso ein Teil des Fragenden wie auch ein Teil Antwortenden, zum Nutzen aller Menschen.
Dabei wich Johannes Kepler, einer der wichtigsten Begründer der modernen Naturwissenschaften und somit auch der Astrologie, keinesfalls von wissenschaftlichen Grundsätzen ab. Beobachtung und Berechnung sind wesentliche Pfeiler der Astrologie. Selbstverständlich gab er in diesem Buch auch zu, dass Kepler selbst, auf Grund der Verhältnisse in der Astrologie, in der Lage wäre, ein Horoskop zu erstellen. Trotz des erklärten, wissenschaftlichen Vorgehens hörten die Widersacher nicht auf, die Seriosität der Astrologie, die Seriosität der Astrologie in Frage zu stellen. Schließlich entschied sich Johannes Keppler im Jahr 1610, um den guten Ruf der Astrologie zu retten, zu einem folgenschweren Schritt: er veröffentlichte seine Schrift 'Warnung an die Gegner der Astrologie'. Darin mahnte er die Gegner der Astrologie, 'nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten'. Trotzdem sind immer wieder Vorbehalte gegen die Astrologie vorgebracht worden. Die Astrologie ist bis zum heutigen Tage nicht frei davon.
Einerseits ist die Astrologie also ein erstrangiges, abendländisches Kulturgut, jedoch andererseits sprechen viele Gegner der Astrologie schlicht von der mangelnden Seriosität, von der Nicht-Wissenschaftlichkeit der Astrologie.
Dabei kann man festhalten, dass - damals wie heute - die aus vielen Medien bekannte Astrologie, bei der Klienten einfach auf bestimmte Charakterzüge festgelegt werden, um sie dann, mit allen Mitteln, welche der Astrologie zur Verfügung stehen, zu überschütten, gewiss nicht zur Seriosität der Astrologie beitragen.
Astrologie, die Menschen einfach mit Prognosen überschütten möchte, oder Astrologie, die einen Fragenden zu Entscheidungen drängen möchte, ist eine Pseudo-Wissenschaft, welche sich gewiss nicht als Astrologie bezeichnen lässt - dies wäre dann keinesfalls Astrologie, sondern eine Wahrsagerei unter dem Deckmantel der Astrologie - ohne wissenschaftlichen Bezug und auch ohne Anspruch auf Wahrheit.
Nicht zeitgemäß ist auch die aus vielen Medien bekannte Astrologie, bei der Klienten schnell auf bestimmte Charakterzüge festgelegt werden, um so zu Entscheidungen gedrängt und mit Prognosen überschüttet werden zu können. Astrologen, die ihren Klienten Entscheidungen abnehmen - oder Schicksal spielen - gehören einem vergangenen autoritären Zeitalter an.
Ein wirkliches Horoskop (d. h. "Blick in die Stunde") gibt exakt an, wie Sonne, Mond, Planeten sowie Aszendent, das Medium Coeli, Häuserspitzen oder weitere Punkte - zu einem gegebenen Zeitpunkt - von einem genau gegebenen Punkt der Erdoberfläche aus gesehen, standen. Zeitgemäße Astrologie bedeutet demnach, die eigenverantwortliche Entscheidungsfreiheit jedes Individuums als obersten Grundsatz der Astrologie gelten zu lassen.
(Tobi)